Männlichkeit – Reloaded
Rechte Bewegungen und Antifeminismus
Veranstaltung am Donnerstag, 14. März, um 19.30 Uhr
in der alten Schreinerei in Dießen, Johannisstraße 33.
Die extreme Rechte und die AFD versuchen, die Gleichstellung der Frauen rückgängig zu machen, auch Gruppen wie Incels, Pick-Up-Artists, der evangelikale Fundamentalismus und die sogenannte Väterrechtsbewegung weiten ihren Einfluss aus, bis hin in bürgerliche Parteien und Institutionen. Wir wollen an diesem Abend dieses Spektrum von antifeministischen Kräften aufzeigen.
Referentinnen:
Inge Kleine vom Kofra München (Kommunikationszentrum für Frauen zur Arbeits- und Lebenssituation) gibt einen Überblick über rechte Männer-Bewegungen und ihre Ideologien.
Tina Steiger, Journalistin und Autorin, stellt detailliert die „Väterrechts-Bewegung“ vor und zeigt, wieviel Einfluss diese Gruppe bereits in Parlamenten und Behörden ausübt.
»Wir müssen unsere Männlichkeit wiederentdecken«, appelliert Björn Höcke an den deutschen Mann.
Mit dieser Forderung ist der AfD-Politiker nicht allein: Von Neuseeland bis Kanada, von Brasilien bis Polen vernetzen sich die extreme Rechte, Incels (Involuntary celibate men – unfreiwillig zölibatär lebende Männer),
Pick-up-artists (“Aufreiß-Künstler“), christliche Abtreibungsgegner:innnen und sogenannte Väterrechtler unter dem Banner der Männlichkeit, um Frauen wieder auf einen nachrangigen Platz in einer angeblich natürlichen Hierarchie zurückzuverweisen.
Tatsächlich gerät die männliche Vormachtstellung ins Wanken - durch die krisenhaften Auswirkungen der kapitalistischen Wirtschaft, die vor Männern nicht Halt macht und durch die errungenen Frauenrechte. Dem drohenden Kontrollverlust soll eine starke, auch gewaltbereite Männer- Bewegung entgegentreten.
Die Geringschätzung und Verachtung von Frauen ist so alt wie das Patriarchat. Im 21. Jahrhundert und in der Bundesrepublik gehen Frauen von einer Gleichstellung vor dem Gesetz und in der Gesellschaft aus und meinen, es nur noch mit Problemen wie dem Gender-Pay-Gap, einer „gläsernen Decke“ oder geschlechtsspezifischer Altersarmut zu tun zu haben.
Die Gewalt gegen Frauen jedoch bleibt meist unsichtbar oder unbenannt: Jeden dritten Tag wird statistisch in Deutschland eine Frau ermordet. Ende Februar 2024 sind es bereits 20 getötete Frauen. Jede Stunde zeigen Männer ihre Anspruchshaltung gegenüber Frauen, jede Stunde bestehen Männer auf Dominanz und auf dem Zugriff auf Frauen; und jede Stunde üben Männer Gewalt gegen Frauen aus – gegen Partnerinnen und ehemalige Partnerinnen, gegen die Mütter ihrer Kinder, in der Ehe, in Partnerschaften, im Rahmen von Prostitution.